Montag, 28. Januar 2013


Was wäre, wenn...
Stellen Sie sich das einmal vor
Stromausfall in Deutschland
Einfamilienhaus in guter Lage
Nach 5 Sekunden
Nach 30 Minuten
Nach 2 Stunden
Nach 6 Stunden
und für alle seinsfitschn Fans...eine kleine Story

Future History
Einfamilienhaus in halbverlassener City-Randlage
Sommer 2020

Hier weiterlesen, aber das ist natürlich nichts als reine "Werbung"

Also, bloss nicht bangemachen lassen von solchen abstrusen Verschwörungstheorien...
Notstrom, Versorgungsreserven, Autarkie, am besten noch ein paar "Reserven"  - die brauchen Sie (hierzulande) nicht.
Inzwischen habe ich dieses Argument andauernd von einigen Bekannten und vor allem von den "Fachleuten" aller Fakultäten gehört - zuletzt am Sonntag, 27.Januar vom freundlichen Elektro-Notingenieur des Energieversorgers...
Ahem...ups...Samstag, 26.Januar 2013, abends, in Anwesenheit von nettem Besuch im Einfamilienhaus des Bundeswahrsagers - machte es "klick" - dann war plötzlich und unerwartet das Licht aus, der Strom weg, vom Dach bis zum Keller, kurioserweise teilweise nur in der Küche nicht.
Taschenlampe an, ab in den Keller, aber kurioserweise war keine einzige Sicherung rausgesprungen. 
Echt zum Verzweifeln. Alter - wo Fehler ?
Der Verdacht von 2 anwesenden Elektrolaien ging erstmal in folgende Richtung = eine Vitrinen- und Effektbeleuchtung, Marke China, hat sich irgendwo auf irgendeinen Stromkreis ausgewirkt und für einen diffusen Fehler gesorgt. Auch der Bundeswahrsager konnte auf Anhieb die Wahrheit nicht erkennen, war aber schnell der Überzeugung - an diesem Haus und an dieser Lampe lag es nicht, denn vor ein paar Monaten hatte ein teuer bezahlter Elektrofachbetrieb den bislang ziemlich maroden Schaltkasten im Keller aufgeräumt und in ca. 2-tägigem Einsatz die ganze Hauselektrik abgecheckt und auf einen relativ neuesten Stand gebracht.
In der Nachbarschaft gegenüber brannte das Licht, also was nun ?
Erstmal die Stadtwerke angerufen, dort war nur ein Typ an der Leitung mit "keine Ahnung, bin nicht zuständig, rufen Sie Ihren Energieversorger an".
Ja - nun find mal im Dunkeln die Rufnummer von dem Energieheini, okay, das Telefon war auch ohne Strom, aber gottseidank war das handy noch geladen und feuerbereit.
Nö - wir rufen jetzt doch erstmal den Elektrobetrieb an, der hier letztes Jahr die Elektrik gemacht hatte. Notrufnummer, der Chef war sofort am Apparat, genau dieses Prinzip kenn ich irgendwie schon von meinem eigenen Office = Samstagabend und 24 Stunden Rund-Um-Service, weil ein Kind in einem Verein unglücklich ist und der Trainer Streit mit irgendwelchen Eltern hatte, was vielleicht an seinem "Sportservicelieferanten" liegen könnte.
Der Elektromeister war zu einer bemerkenswerten und blitzschnellen Ferndiagnose fähig, die da lautete: "Haben Sie einen Durchlauferhitzer ?"
Antwort: "Ja - einen für die Küche"
"Lassen Sie mal das Wasser laufen, damit der einschaltet"
Gesagt, getan - hinten im Wohnzimmer rief die restliche Versammlung im Haus = "das Licht geht wieder"
Aber kurioserweise in dem Zimmer erstmal nur teilweise.
Frage über das handy an den Fachbetrieb: "Kann sowas denn mit einer kaputten Lampe zusammenhängen ? Der Strom ging allerdings auch ganz plötzlich aus, ohne dass wir grad irgendwas ein- oder ausgeschaltet hätten, oder sonstwas. Da würde normalerweise doch die Sicherung rausspringen oder der Fehlerstrom-Schalter"
Antwort: "Genau. Sowas, wie grad beschrieben gibt es nicht, habe ich zum ersten Mal gehört"
Dann erzählte der E-Meister irgendwas von einer Phase und das Problem würde ggf. hinter dem Schaltkasten liegen können, wüsste er aber nicht genau aus der Ferne. 
O.K. - wir haben dann im Zimmer alle China-Lampen rausgezogen, die eventuell magische Strom-Impulse senden könnten und stellten dann fest = der Strom war überall wieder da.
Nur - lt. E-Meister und allem, was mir bisher am Strom heilig gewesen ist - sowas kann es überhaupt nicht geben - im Zusammenhang mit irgendwelchen Lampen.
Aber das Gesetz von Ursache und Wirkung ist spätestens seit der Einführung von "windows" abgeschafft, also möglich ist heutzutage eben dann doch - alles.
Wir sind dann so verblieben, dass wir erstmal abwarten, solange der Strom im Haus funktioniert.
Die E-Firma sollte allenfalls am Montag anrücken und den Verteilerschrank aufschrauben, nachgucken, ob, wie und wo es vielleicht dahinter mit einem Wackelkontakt vor sich hin kokelt.
FORTSETZUNG FOLGT
Das geschah bis jetzt - und nun die Fortsetzung...1 Tag später.
Sonntag, 27.Januar, Abends ca. 19 Uhr
Es klingelt - ding dong ding dong - wer steht da vor der Tür ?
2 Monteure vom RWE - "Wir müssen bei Ihnen den Strom abstellen"
Frage meinerseits: "Was ist denn nun kaputt ? Wir hatten grad gestern abend einen Stromaufall, aber der hat sich selbst repariert, Montag sollte evtl. der Elektriker hier nachschauen"     
"Das liegt nicht bei Ihnen, sondern irgendwo unter der Strasse an der Leitung. Wir müssen bis Hausnummer 15 alles abschalten, bevor wir die Strasse aufreissen, sonst wären bei Ihnen und in den anderen Häusern alle Geräte und Anschlüsse kaputt."
Gut, dass in den anderen Häusern grad keiner verreist gewesen ist.
Dann war dieser Computer hier erstmal aus - und der Strom bis nach ca. 1 Uhr nachts wieder komplett weg.
Beispielsweise die Heizung natürlich auch, weil fast jede Heizung auch immer irgendwie am Strom hängt, aber wir haben ja einen umweltfreundichen Wohnzimmerkamin, der auch noch schönen Lichtschein macht, wenn die restlichen Batterien alle sind.
So weit, so gut - 6 Mann hoch rückte die E-Kolonne an, inclusive Bagger und Baufirma, begaben sich erst auf Fehlersuche, dann auf den Reparatureinsatz in der kühlen Sonntagnacht. 
Eine "Muffe" in der Nähe des ca. 50m entfernten Strassen-Verteilerkastens war kaputt.
Interessanterweise hatte das ein Nachbar, mit dem ich nachts draussen ins Gespräch kam, seinerseits vermutet, aber er verbreitete auch die Version - "hier ist es seit 50 Jahren das erste Mal, das sowas passiert"
Einer der E-Fachleute vom Bautrupp hatte allerdings eine deutlich andere Version. Er erzählte nämlich, dass sie -ein paar Meter weiter Richtung Schützenheim- die Strasse in der letzten Zeit schon 4-5 x aufgerissen hatten. Wegen ähnlicher Probleme. 
Übrigens war es in diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass die Vermutung aufkam, ICH hätte am Samstagabend durch das kurzzeitige Einschalten des Durchlauferhitzers dafür gesorgt, dass auch die anderen Häuser, die an der kaputten Leitung hingen, danach wieder "Strom" hatten. Aber unbemerkt angeblich vielleicht nur 220V - nur so ganz genau wusste das keiner der versammelten Experten.
Der Strom, auf dem wir alle weiter talwärts schwimmen, bleibt also, selbst für einige Fachleute, ein enormes Rätsel. Die Reparatureinheit rückte offenbar nur deswegen Sonntagnachts an, weil ein anderer Nachbar am Samstag schon einen staatlich geprüften Elektriker im Haus hatte, der aber auf Fehlersuche auch nicht weiter wusste und dann dazu geraten hatte "Rufen Sie mal das RWE an".
Na gut - wir haben unter dem Strich von Sonntagabend bis Montagfrüh einen lauschigen Kaminabend gehabt - mit ein paar zwischenzeitlichen Spaziergängen zur Reparatur-Baugrube auf der Strasse.
Um zu gucken, wie lange das Schauspiel dauern würde. 
Besonders kalt war es gottseidank, auch draussen nicht mehr, die Reparateure hatten sich nachts was von McDoof geholt und konnten ganz prima genau unter einer Strassenlaterne arbeiten, weil die glücklicherweise an einer anderen Stromleitung hing.          
Um ca. 1.45 Uhr war der Strom bei uns wieder da und ich hoffe, er bleibt es, bis der nächste Marder oder Maulwurf das (alte) Kabel in der Strasse hier wieder durchbeisst.  
Der Service unserer Energiebehörde funktionierte in diesem Fall vergleichsweise sicherlich recht gut.
Immer - noch !
Aber wir haben das o. g. "Was wäre, wenn...?"...
...schon mal ein bisschen praktisch erlebt.
Eigentlich sogar bereits die leicht härtere Version "nach 6 Stunden" 
Shit happens - das angefangene Sonntags-Abendessen zu Ende kochen und dann, wie gewohnt im hellen Lampenschein verzehren, fand dann bis nach 2.00 Uhr nachts statt. 
Ansonsten war heute morgen alles wieder roger ! 
Lieber Leser - bist Du Dir dessen SO SICHER ?
ICH NICHT !!!
Aber mach mal ruhig so weiter und dreh ordentlich Dein Hamsterrad für die Firma D GmbH und auch für "Deine" dort angestellte Firma. Vorerst stromt und strömt bestimmt alles weiter prima vor sich hin.
Der Bundeswahrsager gibt darüberhinaus sein Ehrenwort, dass erstens der Strom weiter aus der Steckdose kommt und zweitens niemand eine Absicht hatte, eine Mauer zu bauen, in die man keine Steckdose hätte reinbauen können.   
Und was hat der "Deutsche Bundestag" mit Katastrophen zu tun ?
Die meisten Katastrophen reichen für sich selbst alleine nämlich schon genug aus.
Bitte unten nachfolgend weiterlesen = link auf ein aufschlussreiches pdf, welches in der gut stromversorgten Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt und gänzlich folgenlos geblieben ist.
Das wäre ansonsten wohl schon eine Katastrophe für sich.  
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